„Bernhard von Chartres sagte, wir seien gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns emporhebt.“
– John of Salisbury (ca. 1120 – 1180): Metalogicon 3,4,46-50 –
Sind wir solche Zwerge? Wie ein Mantra erscheint immer wieder auch der August Bebel zugeschriebene Satz „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Geschichte verstehen und die Zukunft gestalten“. Lernen wir wirklich aus der Geschichte? Lernt die Kanzlerin etwas für die eigene Politik, wenn sie die Ausstellung zu Kaiser Karl IV. in Nürnberg besucht? Nützt es, wenn ein Bürgermeister die mittelalterliche Geschichte seiner Kommune kennt? Ist es sinnvoll, im Spessart Burgen auszugraben?
Mit dem „Lernen aus der Geschichte“ ist es nicht so einfach, wie wir es gerne hätten. Es bleibt uns aber nichts anderes übrig, als es zu versuchen und darauf zu vertrauen, dass dem so sei. Die folgenden Texte und Links führen zu Texten, die sich kritisch mit Geschichte und Geschichtswissenschaft beschäftigen (der Historiker muss immer wieder den Sinn seines Tuns hinterfragen). Und sie führen zu Organisationen, die eben jenes schwierige Ziel verfolgen: Mit Hilfe der Geschichte tatsächlich zu lernen. Denn die Zukunft kommt schon morgen.
Texte und Videos:
Immanuel Kant: Was ist Aufklärung?
Friedrich Schiller: Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?
Thomas Schmid: Geschichte ereignet sich. Deshalb ist es schwer, aus ihr zu lernen.
Michael Stürmer: Wer aus der Geschichte lernen will, muss Irrwege gehen
Heinrich August Winkler: Aus der Geschichte lernen?
Die Kolumnisten: Kann man aus der Geschichte lernen?
Wolfgang Benz: Haben wir denn nichts aus der Vergangenheit gelernt?
Organisationen und Portale:
Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
Bundeszentrale für politische Bildung
Bücherliste bei „Perlentaucher“